„Reclaimed“ ist eine Drapage-Studie, die den Einfallsreichtum feiert, mit dem Menschen in prekären Situationen aus dem Vorhandenen Neues schaffen. Inspiriert von improvisierten Schutzräumen und der Ästhetik des Zweckentfremdens, entstanden Kleidungsstücke, die das Spannungsfeld zwischen Notwendigkeit und Mode untersuchen.
Dieses Projekt entstand im Fach Drapieren und war Teil meiner gestalterischen Auseinandersetzung mit Materialkreisläufen und der Ästhetik des Unperfekten. Aus Reststoffen und alltäglichen Materialien entwickelte ich Drapagen, die Funktionalität und künstlerischen Ausdruck vereinen.
Der Entstehungsprozess war bewusst intuitiv: Ohne feste Schnittmuster ließ ich den Stoff direkt am Körper fließen, knotete, steckte und verband, bis sich organische Formen ergaben. Details wie Metallringe und Knoten verweisen auf Improvisation als Überlebensstrategie – und auf die Schönheit, die in diesen Momenten entstehen kann.